Historie und Geschichte

Die Geschichte der Schützenvereine

Ursprung und Entwicklung

Die Geschichte der Schützenvereine reicht weit zurück und ist reich an interessanten Ereignissen. Ursprünglich als Schützengesellschaften bezeichnet, entstanden die ersten Schützenvereine im Mittelalter in den Städten. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Stadt und ihre Bewohner vor Bedrohungen von außen, wie Übergriffen des Adels oder der Fürsten, zu schützen. Dies führte zur Bildung von festen Korporationen, in denen die Bürger regelmäßig das Schießen mit der Armbrust übten, um im Ernstfall ihre Stadt verteidigen zu können.

Die Entwicklung zum Schießsport

Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus diesen Korporationen Schützenvereine, die das Schießen als Sport betrieben. Die Städte unterstützten dieses Schützenwesen, indem sie Uniformteile bereitstellten, Übungsgelände zur Verfügung stellten und den besten Schützen besondere Vorrechte verliehen. Jährliche Schützenfeste wurden veranstaltet und entwickelten sich zu Volksfesten. Damals wurde auf einen Holzvogel geschossen, der im Laufe der Zeit dem preußischen Adler ähnlicher wurde.

Die Tradition des Vogelschießens

Die ältesten Schützenvereine sind in Belgien (Brüssel 1213), den Niederlanden und Nordfrankreich nachweisbar, während deutsche Schützengesellschaften im 14. Jahrhundert entstanden. Anfangs wurde auf Scheiben geschossen, und der beste Schütze wurde zum König erklärt. Die Schützenvereine waren zunächst Träger der nationalen und liberalen Bewegung, bevor sie sich mehr auf die Pflege des Vogelschießens und des Schießsports konzentrierten. Ihr Ziel war es, Freude, Fröhlichkeit und Gemeinsinn zu fördern.

Wandel in der Geschichte

Im Laufe der Geschichte gab es Veränderungen in Struktur und Organisation der Schützenvereine. Während sie im 19. Jahrhundert eine Art Bürgerwehr gegen die Fürstenherrschaft waren, änderte sich dies in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Schützen sollten nun die politische Klasse schützen, und der politische Aspekt ihrer Arbeit trat in den Hintergrund.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg markierte eine radikale Zäsur für viele Schützenvereine. Viele von ihnen begannen von Grund auf neu, modernisierten ihre Ausrüstung und schafften neue Waffen an. Die Treffen der Schützen wurden zu einem wichtigen Bestandteil der Festkultur in den Gemeinden. Sie förderten die soziale Integration und stärkten die Gemeinschaft durch gemeinsamen Sport.

Fazit

Die Geschichte der Schützenvereine ist geprägt von ihrem Ursprung als Wehr- und Notgemeinschaften bis hin zur Entwicklung als gesellige Vereinigungen und Pflege des Schießsports. Trotz Herausforderungen und Veränderungen halten viele Schützenvereine bis heute die bedeutsame Tradition lebendig und tragen zur sozialen Integration in ihren Gemeinden bei.

Ursprung des IBSV

Der Ursprung des Iserlohner Bürgerschützenvereins (IBSV) lässt sich auf einen Erlass von König Friedrich I. von Preußen vom 27. September 1705 zurückführen. Damals wurde der Verein in seiner alten Form “instand gesetzt”, um die Bürger der Stadt Iserlohn zu schützen. Ursprünglich hatten die Schützenvereine die Aufgabe, die Stadt vor Bedrohungen von außen zu schützen, doch nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges verlor ihre Bürgerwehr-Funktion an Bedeutung, und sie widmeten sich mehr dem “harmlosen Schießen nach dem Vogel mit Gelage und Volksbelustigung.”

Die Entstehung der Schützenkompanien

Im Laufe der Zeit erlebte der IBSV einige Veränderungen und Erweiterungen. 1738 wurde eine zweite Schützenkompanie gegründet, und 1755 entstand das “Corps zu Pferde” (Kavalleriekorps), das bis 1885 bestand. Im Jahr 1827 kam sogar ein Jägerkorps hinzu, dessen Mitglieder grüne Röcke trugen, die bis heute vom IBSV getragen werden. Jede dieser Kompanien hatte eine relativ autonome Stellung.

Die Vereinigung und Namensgebung

Auf Initiative von Alexander Löbbecke schlossen sich 1862 die verschiedenen Schützenorganisationen zu einem Verein zusammen. Dieser erhielt den Namen “Iserlohner Bürgerschützenverein.” Gleichzeitig wurde die “Artillerie” gegründet. Der Verein erwarb im gleichen Jahr ein großes Gelände namens “Ackenbrock” am Hang des Fröndenbergs, das später als “Alexanderhöhe” bekannt wurde. Dort wurde 1862 die “Alte Halle” errichtet, die zur damaligen Zeit die zweitgrößte Schützenhalle in Westdeutschland war. Eine Nutzung als Lazarett während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/1871 erfolgte ebenfalls.

Weitere Entwicklungen

In den folgenden Jahren wuchs die Mitgliederzahl des Vereins stetig. Um Platz für eine größere Halle zu schaffen, ließ der Schützenverein 1896 die “Kleine Halle” und ein altes Wirtschaftsgebäude abreißen. Im Jahr 1898 wurde die Grundsteinlegung für die “Neue Halle” auf der Alexanderhöhe vorgenommen. Diese beeindruckende Halle bot Platz für 1.500 Personen und wurde mit dem Schützenfest im Juli 1899 eingeweiht.

Das 200-jährige Jubiläum und kulturelle Beiträge

Zum 200-jährigen Bestehen des Vereins im Jahr 1905 wurde auf dem Schützengelände südlich der neuen Halle ein Musikpavillon errichtet, der Platz für ein 50-köpfiges Orchester bot. Dieser Musikpavillon, entworfen von Architekt August Deucker, wurde zu einem beliebten Ort für Veranstaltungen und gesellschaftliche Treffen. Der IBSV gestaltete die Alexanderhöhe mit einem Bier- und Kaffeegarten, einem Spielplatz und einer winterlichen Eisbahn und trug so zum kulturellen Erbe der Stadt bei.

Herausforderungen und Fortbestehen

Während des Ersten Weltkriegs kam der gesamte Wirtschaftsbetrieb auf der Alexanderhöhe zum Erliegen. Die Neue Halle wurde zum Kriegslazarett, und viele Vereinsmitglieder wurden als Soldaten eingezogen. Nach Kriegsende konnte das erste Schützenfest erst 1921 gefeiert werden. Der Verein gab sogar eigene “Notgeldscheine” heraus, um die Getränkeversorgung auf dem Gelände der Alexanderhöhe aufrechtzuerhalten.

Über die Jahrhunderte hinweg hat sich der Iserlohner Bürgerschützenverein zu einer wichtigen Institution entwickelt, die nicht nur die Schützentradition, sondern auch den Gemeinschaftsgeist und das kulturelle Erbe der Stadt bewahrt und pflegt.

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